Checkliste für den Kauf von Etiketten

Unter den vielen verschiedenen Etiketten genau das richtige Etikett für seine Anwendung zu finden ist nicht leicht. Zunächst sollten Sie sich mit verschiedenen Fragestellungen beschäftigen, um das passende Etikettenmaterial zu finden. Dieser Artikel behandelt alle Aspekte rund um den Kauf von Etiketten und gibt Ihnen hilfreiche Tipps, um sich im Etikettendschungel zurechtzufinden.

1. Welche Abmessungen sollen die Etiketten haben?

Zunächst stellt sich die Frage, welche Abmessungen, sprich welche Höhe und Breite das Etikett haben soll. Zum einen sollte das Etikett auf die zu beklebende Fläche passen. Zum anderen sollte es auch in Ihren Etikettendrucker passen, wenn Sie Ihr Etikett selbst bedrucken möchten.

Tipp! Schauen Sie zur Sicherheit im Datenblatt Ihres Etikettendruckers nach. Dort stehen genaue Angaben zu Tragbandbreite, Etikettenmaterialbreite, Außen- und Kerndurchmesser der Rolle die in Ihrem Etikettendrucker verwendet werden können. (Siehe Punkt 10.)

2. Wie viele Etiketten werden benötigt?

Wie hoch ist Ihr Etikettenbedarf einmalig oder pro Jahr?

3. Wo und wie soll das Etikett eingesetzt werden?

Wo und wie soll das Etikett angewendet werden? Was möchten Sie durch die Kennzeichnung erreichen? Möchten Sie zum Beispiel Behälter mit Gefahrstoffen, Maschinen, Inventar, Lebensmittel oder andere Produkte kennzeichnen oder benötigen Sie Versand-, KLT- oder Palettenetiketten.

4. Auf welchem Untergrund sollen die Etiketten aufgebracht werden?

Auch der Untergrund eines Produktes/Materials, welches etikettiert werden soll, ist ein wesentlicher Faktor, der darüber entscheidet, ob Ihr Etikett sicher haftet oder nicht. Fragen, die Sie sich vor dem Kauf unbedingt stellen sollten:

  • Aus welchem Material ist das zu etikettierende Produkt (Pappe, Papier, Gussmetall, Edelstahl, Kunststoff..)?
  • Wie ist die Beschaffenheit des Produktes (pulverbeschichtet, lackiert, glatt, rau, staubig, trocken, ölig, rostig …)?
  • Wie ist der Untergrund geformt (eben, strukturiert, rund, übereck …)?

5. Wie soll das Etikett kleben?

Soll das Etikett dauerhaft kleben oder wieder ablösbar sein? Möchten Sie das Etikett nach dem ablösen, erneut aufbringen (repositionieren) können? Oder soll das Etikett beim Versuch des Ablösens zerstört werden und so Manipulationsversuche sichtbar machen?

6. In welchen Temperaturbereichen wird das Etikett eingesetzt?

Für jeden Temperaturbereich gib es passende Etikettenmaterialien und Klebertypen. So gibt es unter anderem spezielle Tiefkühletiketten und Etiketten die auch extreme Hitze standhalten. Fragen Sie sich daher vorab: Welche Temperatur hat Ihr Produkt und die Umgebung bei der Etikettierung? Welchen Temperaturen ist Ihr Produkt über die gesamte Einsatzdauer ausgesetzt?

7. Muss Ihr Etikett anderen Einflüssen standhalten?

Wird das Etikett im Außenbereich angewendet und ist somit dem Wetter ausgesetzt? Muss es Chemikalien, Lösungsmitteln oder mechanischem Abrieb standhalten? In diesem Fall ist der Einsatz spezieller, beständiger Folienetiketten empfehlenswert.

8. Sind bestimmte Freigaben erforderlich oder Normen einzuhalten?

Wollen Sie zum Beispiel Lebensmittel, Blutbeutel, Gefahrstoffe oder Bauteile für die Automobilindustrie etikettieren und müssen bestimmten Normen oder Richtlinien erfüllen? Oder soll Ihr Produkt bzw. Ihr Etikett hierfür speziell für den amerikanischen/kanadischen Markt zugelassen sein? 

Tipp: Diese Übersicht hilft Ihnen, Etiketten mit speziellen Anforderungen anhand der Merkmale oder Einsatzbereiche zu finden.

 

Merkmale

Einsatzbereiche

Chemiekalienbest. Etiketten

Folienetiketten, Hervorragende Haftung auf öligen, strukturierten und pulverbeschichteten Untergründen, wisch- und kratzfest, beständig gegen Kunststoffreiniger, Aceton, Bremsflüssigkeit

Pharmaindustrie, chemische Industrie, Automobilindustrie, als Typenschilder auf elektronischen Geräten, Mineralölindustrie

Gefahrstoffetiketten

Normgerechte Kennzeichnung nach GHS/CLP Verordnung, Chemiekalienbeständigkeit, dauerhaft, lesbarer Druck

Pharmaindustrie, Chemische Industrie, Mineralölindustrie

Inventaretiketten

Für Inventar oder Maschinen, für schwierige oder gewölbte Flächen, beständig gegen Laugen, Säuren, Abrieb, Feuchtigkeit, permanent haftend durch extra starken Kleber

Bauindustrie, Elektroindustrie

Etiketten für Lebensmittel

Unterliegen den Vorgaben der BfR oder FDA, verschiedene Formate, Materialien, Qualitäten

Lebensmittelindustrie, Einzelhandel

Sicherheitsetiketten

Hinterlassen beim Ablöseversuch ein charakteristisches Muster auf dem Untergrund

Maschinenbau, Metallindustrie, Elektroindustrie


9. Wollen Sie das Etikett (vor-)bedrucken lassen?

Wieviele Farben hat Ihr Druckbild? Soll das Etikett selbst nachbedruckt, beschriftet werden?


10. Welche Anforderungen werden an die Bedruckbarkeit gestellt?

Soll das Etikett per Hand beschriftet oder bedruckt werden? Mit welchem Verfahren soll das Etikett bedruckt werden: Thermodirekt, Thermotransfer, Laser oder Inkjet?

Tipp: Viele Etikettendrucker beherrschen sowohl Thermodirekt- oder Thermotransferverfahren. Sie sollten sich daher fragen, ob Sie ein Thermodirekt- oder Thermotransferetikett benötigen.  Generell sind Thermodirektetiketten kurzlebige Etiketten, die sich für den Einsatz, z.B. als Versandetiketten eignen. Thermodirektetiketten sind besonders kostengünstig. Thermotransferetiketten sind in der Gesamtkostenbetrachtung teurer, da sie mit einer Thermotransferfolie bedruckt werden. Dafür ist das Thermotransferetikett widerstandsfähiger und langlebig.

11. Haben Sie bereits ein eigenes Drucksystem im Einsatz?

Mit welchen Druckern wollen Sie Ihre Etiketten bedrucken? Welchen Hülsendurchmesser, maximalen Außendurchmesser der Etikettenrollen, welche Tragbandbreite können in dem jeweiligen Drucker eingesetzt werden? Sind Gitter- und oder Balkenlichtschranken vorhanden?


Fazit

Die Auswahl des geeigneten Etiketts erfordert eine gute Vorbereitung und Kenntnis der geplanten Anwendung. Versand und Adressetiketten können Sie passend zu Ihrem Drucksystem einfach online bestellen. Bei komplexeren Anwendungen empfiehlt es sich allerdings, sich vor dem Kauf von einem Experten beraten zu lassen.


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